Markgrafenkirchen

Die Ansbacher Markgrafen ließen in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert in ihrem Herrschaftsgebiet eine stattliche Anzahl neuer Kirchen errichten. Wo es notwendig wurde, bauten sie auch bestehende Kirchen aus, wobei sie häufig die vorhandene Bausubstanz veränderten oder erweiterten. Gründe dafür waren z.B. ein starkes Anwachsen der Gemeinde oder auch ein neues ästhetisches Empfinden.

Viele dieser Kirchen bieten, manchmal hinter eher schlichten Fassaden, oft prächtige Innenräume im Stil des protestantischen Barock. Diese Form des Barock orientiert sich an der eher nüchternen Linie des französischen Klassizismus, was sich in einer Reduktion von Bildern, Figuren und Ornamenten niederschlägt.
 

Die so entstandenen Sakralbauten haben einen hohen kunst- und kulturhistorischen Rang, der weit über unsere Region hinausreicht. Die Gotteshäuser sind in ihrer sakralen Gestaltung von der lutherischen Theologie geprägt, spiegeln aber auch die markgräfliche Hofkultur wider, z.B. durch umlaufende und oft mehrgeschossige Emporen.

Unter den am Ansbacher Fürstenhof tätigen Architekten ragen Leopold Retti (1704-1751) und vor allem Johann David Steingruber (1702-1787) heraus. Der in Wassertrüdingen geborene Steingruber war über 50 Jahre lang zunächst als „Stuckateur“, später als „Designateur“ tätig. 1734 wurde er als Landbauinspektor Leiter der markgräflichen Baudeputation. So stieg er vom einfachen Maurer zum Schloss- und Kirchenbaumeister auf.

Altar St. Rochus-Kirche Zirndorf
Bildrechte Andrea Greser

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