Unter diesem Motto steht das Naturschutzprojekt des Kirchlichen Vereins „Schöpfung bewahren konkret“. Wir unterstützen Kirchengemeinden darin, die Artenvielfalt auf ihren Friedhöfen zu erhöhen.
Wir merken es selbst und in den Medien wird auch regelmäßig darüber berichtet: die Zahl der Insekten ist drastisch zurück gegangen. Dem wollen wir in unseren Friedhöfen gegensteuern! Oft sind es schon kleine Maßnahmen, die viel bewirken. Wenn Rasenflächen nur zweimal im Jahr statt alle zwei Wochen gemäht werden, kann sich eine Wiese ausbilden, die vielen Insekten Nahrung bietet.
Vielleicht fragen Sie sich, warum wir solch ein Projekt ausgerechnet auf dem Friedhof durchführen?
Friedhöfe besitzen häufig folgende – für Tiere und Pflanzen bedeutsame – Eigenschaften:
- Sie sind strukturreich mit Bäumen, Hecken und Wiesen.
- Normalerweise wird nicht gespritzt und gedüngt.
- Sie bestehen über einen langen Zeitraum hinweg.
Für unsere Tierwelt sind diese Faktoren außerordentlich wichtig. Sie bewirken, dass Friedhöfe zu einer Oase für Pflanzen und Tiere werden können.
Auf Anfrage der Friedhofswartin, habe ich mir den Friedhof mit seinen vielfältigen Lebensräumen angesehen. Der Friedhof hat mir sehr gefallen, und er ist bestens für ein Projekt zur Erhöhung der Artenvielfalt geeignet: Er hat alte, einheimische Bäume, wie die wunderbaren Linden und der Spitzahorn, er hat Steine, die von Moosen und Flechten bewachsen sind und etliche kleine Freiflächen, auf welchen sich eine magere und artenreiche Wiese entwickeln kann.
Auf diesen kleinen Freiflächen wollen wir die Mahd etwas einschränken. Denn wenn die Blumen nicht zum blühen kommen dürfen, ist dort der Lebensraum für Insekten sehr eingeschränkt.
Das Dulden der blühenden Wildkräuter ist also keineswegs ein Zeichen von Nachlässigkeit. Im Gegenteil: wir leisten damit auf unserem Friedhof einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.
Um die Gräber herum wird selbstverständlich weiter gemäht. So bleibt Ihr Grab zugänglich, und Sie können es weiterhin bequem bestellen.
Ich freue mich, dass ich Ihren Friedhof mit seiner schönen Stimmung kennen gelernt habe.
Die Umsetzung der Maßnahmen für die Artenvielfalt werden von mir gerne betreut und ich bin hier Ansprechpartnerin für Ihre Kirchengemeinde.
Bei den Maßnahmen für den Artenschutz hoffe ich auf Ihr Verständnis, Ihre Mitfreude und Ihre Unterstützung.
Barbara Füchtbauer